Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.03.2011, 20:46   #18 (permalink)
sierra
Experte

Meine Garage
Mein Wohnort auf der Karte  
Registriert seit: 11.11.2009
Ort: Oberhausen
Geschlecht: Mann
Beiträge: 4.420
Standard Fiat Tipo 2.0 16V cat

Fiat Tipo 2.0 16V cat

Mit dem Ritmo hatte Fiat wenig Ruhm geerntet. Das eigentlich nette Auto stand in dem Ruf, schlecht verarbeitet zu sein und schnell zu rosten. Der Nachfolger Tipo, der 1988 erschien, sollte Fiat wieder als Qualitätshersteller etablieren. Der Tipo wurde vom Designbüro IDEA entworfen und sah zunächst mit dem schräg angesetzten Ende etwas gewöhnungsbedürftig aus, wußte aber durchaus zu überzeugen. Die Verarbeitung war deutlich besser geworden, das Auto wurde aus galvanisierten Blechen zusammengesetzt, es hatte ein hervorragendes Platzangebot und eine gute Fahrbarkeit.



Der Tipo galt in fast allen Motorversionen, deren Palette bei 58 PS begann, als untermotorisiert.
1991 kam mit dem 16V die mit 148 PS stärkste Version auf den Markt.
Während der Produktion bis 1997 gab es wenige signifikante Veränderungen. Der Kühlergrill wechselte einmal, und 1993 wurde ein Dreitürer hinzugefügt.
Schließlich wurde der Tipo von Bravo, Brava und Marea abgelöst.



Aus der rallye racing 6/1991 ist hier die Vorstellung des Topmodells:

Fiat Tipo 2.0 16v cat

Endlich!

Spitze 207 und in 8,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 – mit diesen Fahrleistungen dringt der Fiat Tipo in die Klasse der sportlichen Limousinen vor

Fiat hat sich mit dem Tipo 2.0 16v viel, viel Zeit gelassen. Bereits bei der Einführung der neuen Mittelklasse-Baureihe im Januar 1988 kündigten die Turiner die sportliche Version mit Vierventilmotor an. Doch daraus wurde zunächst nichts. Der Grund dafür: Das ursprünglich vorgesehene Aggregat besaß kein Abgasreinigungssystem. Und das paßt nicht mehr in die heutige Zeit. Also entwickelte Fiat einen neuen Motor auf Basis der Zwei-Liter-Maschine aus dem Lancia Thema. Und jetzt ist er endlich da: das stärkste und inzwischen 23. Modell der großen Tipo-Familie – und das erste, daß ausschließlich mit geregeltem Dreiwege- Katalysator und Lambda-Sonde produziert wird.



Die konstruktiven Merkmale des Triebwerkes sind keineswegs sensationell oder neu. Der Block besteht aus Guß, der neue Vierventil-Zylinderkopf aus Leichtmetall. Die beiden Ausgleichswellen für einen ruhigeren Motorlauf kennen wir auch bereits. Und ein elektronisches Motormanagement für Einspritzung und Zündung ist nun auch nicht gerade revolutionär.
Um den Tipo 2.0 16v sportlich zu bewegen, darf der Fahrer nicht schaltfaul sein. Das maximale Drehmoment von 173 Newtonmetern liegt erst bei 5000 Umdrehungen an. Das bedeutet, der Motor muß ständig in höheren Drehzahlen gehalten werden, weil er in den niedrigen Tourenbereichen schlicht schwachbrüstig reagiert. Das Fahren bei hohen Drehzahlen nervt allerdings, da die Motorengeräusche recht massiv ins Innere dringen.
Dennoch ist der jüngste Tipo ein recht harmonisches Auto. Das Getriebe, das Fahrwerk und die Bremsen hinterlassen einen guten Eindruck. Alles wirkt harmonisch und feinfühlig aufeinander abgestimmt. Das Momo-Lenkrad liegt prächtig in der Hand, der Wagen reagiert spontan auf jede Lenkradbewegung, und die Fahrwerksabstimmung bietet Komfort wie Stabilität.



Zwei Extras sollte der Käufer aber unbedingt mitbestellen: die Garnitur Recaro-Sitze, die insbesondere dem Fahrer den notwendigen Seitenhalt vermittelt, und das Antiblockierbremssystem (Aufpreis 1900 Mark). Auf die Frage, warum das Auto nicht serienmäßig über ein ABS verfügt, stellte ein Fiat-Sprecher klar: „Das hindert beim sportlichen Driften. Rallyefahrer wollen das ja auch
nicht haben.“ Nun denn ...

Manfred Kolbe
sierra ist offline   Mit Zitat antworten