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Alt 25.07.2010, 01:45   #150 (permalink)
sierra
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Standard ja aber

Du hast völlig Recht. Menschen geraten in bestimmten Situationen in Panik.

Aber in Duisburg war das vorhersehbar. Das macht mich nicht nur traurig, sondern auch wütend.

Die Loveparade hat mich nicht interessiert. Ich mag keine Veranstaltungen, die von Enge geprägt sind. Fußballspiele in der 2. Bundesliga reichen mir schon. Ich habe mich bis heute nicht mit der Veranstaltung in Duisburg auseinandergesetzt.
Heute haben wir Leserkommentare in der Rheinischen Post vom Freitag gelesen. Viele Duisburger, die die Situation kannten, haben im Vorfeld detailliert auf die gravierenden Sicherheitsmängel hingewiesen: Viel zu kleine Fläche für den erwarteten Ansturm, der Tunnel als Nadelöhr, Probleme mit der Kapazität der Verkehrswege. Die Leute schrieben, die Veranstaltung dürfte niemals genehmigt werden, und sie werden aus Sicherheitsgründen nicht hingehen.
Erschreckenderweise waren alle Gefahren genau bekannt, und trotzdem wurde die Loveparade durchgezogen. Nicht wegen der Kohle, wie Dr. Motte sagt, sondern wegen des im Ruhrgebiet verbreiteten Zwangs, überall mithalten zu können und sich präsentieren zu müssen.
Es macht niemanden lebendig, aber es täte schon gut, wenn die Verantwortlichen ihre Ämter verlören: Der Oberbürgermeister Sauerland und sein Sicherheitsbeauftragter Rabe, die den ganzen Abend mit kruden Darstellungen provozierten, der Polizeipräsident, der in der Krise überhaupt keinen Plan hatte, und der scheinheilige Pleitgen, der der Veranstaltung das Etikett Ruhr2010 verliehen hatte im Bewußtsein, sie sei in guten Händen.
Alle diese Leute hätten es besser wissen müssen als die Veranstalter.

Jetzt ist es hier plötzlich ernst geworden. Ohne Sinn und Verstand bleibt es.
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