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sierra 10.03.2012 11:28

Fiat 850 N
 
Mit den sechziger Jahren geriet der erfolgreiche Fiat 600 in die Jahre. Sein Aussehen blieb sympathisch, aber allmählich wurde ein Nachfolger gebraucht. 1964 erschien der Fiat 850 N, der technisch zwar auf dem 600 basierte, aber doch einiges weiterentwickelte. Der Motor war auf inzwischen 850 cm³ vergrößert worden und leistete in der Normalbenzinversion 34 PS. Die Superbenzinversion kam auf 37 PS. Damit fuhr der 850 über 120 km/h schnell. Das Fahrwerk wurde gründlich überarbeitet und galt für ein Heckmotorauto als sehr sicher. Eine weitere Verbesserung gelang in der Raumausnutzung. Das Fahrwerk beanspruchte im Vorderwagen weniger Platz und sorgte für einen drastisch größeren Kofferraum, außerdem half dabei, daß der Tank nach hinten wanderte. In der Fahrgastzelle wuchs der Raum ebenfalls, weil die Karosserie größer geworden war. Nebenbei gelang sie recht übersichtlich.







Der 850 wurde auch von SEAT übernommen.
Schnell wurde der 850 zu einem Erfolg, und Fiat ergänzte die Modellpalette um ein Coupé, einen Spider und einen Kleintransporter.



Bald schon nahm sich Abarth des 850s an, aber im Motorsport sollte er nicht in der Erfolgsspur des 600 als 850TC und 1000TC bleiben.

Can 10.03.2012 11:33

Cool. Danke für diesen Beitrag! Lg

sierra 10.03.2012 12:16

Abarth 850
 
Der 850-Vorgänger hat eine lange erfolgreiche Geschichte im Motorsport. Nun traf der 850 auf eine veränderte Nachbarschaft. Er hatte neue Gegner gefunden: NSU 1000 TT, Simca Rally, Mini Cooper, Renault 8 Gordini und noch einige weitere. Als Basis war der 850, inzwischen etwas größer und schwerer als der 600, weniger gut geeignet. Trotzdem gab es bei Abarth Versuche, dem 850 das Rennen beizubringen.
Die erste Stufe war der Abarth 850, der sich äußerlich kaum vom Fiat unterschied. Deutlich spektakulärer wurde die Version 1000 OT. Die Reifen gingen in die Breite, gebremst wurde mit Scheiben. Die 1000 cm³ des Abarth-Motors reichten für 150 renntaugliche PS. In etwa 7 Sekunden ging es auf 100 km/h, und die Höchstgeschwindigkeit lag jenseits der 200 km/h.
Von diesen kleinen Höllenmaschinen sollten einige hundert Exemplare gebaut werden, aber leider blieb es bei drei bis fünf Stück. Eins davon setzt Jürgen Schürgers bei Youngtimer-Rennen ein.





Welch schöner Renner!

Daß noch mehr möglich war, zeigte Abarth mit dem 1600 OT und schließlich dem 2000 OT. Den Zweilitermotor hatte man aus anderen Sportwagen zur Verfügung. Hinten längs eingebaut erforderte er eine Ausbuchtung im Heckblech. Die Hecklastigkeit erforderte eine extreme Bereifung. Der 2000 OT hatte die gleichen Reifen wie der Porsche 2,7 RS. Die paßten verständlicherweise nicht in die Radkästen und erforderten Verbreiterungen.





Der 2000 OT dürfte noch seltener als der 1000 OT sein.

sierra 10.03.2012 23:16

Fiat 850 Coupé
 
Auf der gleichen Plattform wie der 850 baute Fiat ab 1965 das Fiat 850 Coupé. Um der Sportlichkeit gerecht zu werden, erhöhte man die Leistung bei gleichem Hubraum auf 47 PS. Damit erreichte das Coupé 140 km/h. Vorn bekam es Scheibenbremsen. Auch der Innenraum wurde sportlich gestaltet mit Sportsitzen, einem Sportlenkrad und runden Instrumenten. Die Ausstattung war insgesamt luxuriöser als bei der Berlina.
Die Coupés der ersten Serie erkennt man an einem etwas rundlicherem Heck mit zwei runden Leuchten und zwei einzelnen Scheinwerfern.





Gleichzeitig mit dem Coupé brachte Fiat den Spider heraus, der technisch mit dem Coupé identisch war.

sierra 10.03.2012 23:34

Fiat 850 Sport Coupé
 
1968 gab es eine Überarbeitung des Coupés. Der Name lautete seitdem 850 Sport Coupé. Die Heckpartie wurde schlanker, erhielt eine Abrißkante und nun vier runde Leuchten. Auch die Front erhielt eine Veränderung. Jetzt hatte das Coupé zwei Doppelscheinwerfer.





Die Motoren wurden im Hubraum auf 903 cm³ vergrößert und leisteten 52 PS. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 155 km/h angegeben. Mit einigen Detailverbesserungen wirkt das Coupé ausgereifter.

Das zweite Facelift aus dem Jahr 1970 betraf besonders die Front. Die vier Scheinwerfer sind alle gleich groß, und das Aussehen erscheint dadurch nicht unbedingt verbessert.



1972 wurde die Produktion des Coupés eingestellt. Einen direkten Nachfolger gab es nicht.

sierra 11.03.2012 00:00

Abarth 850 Coupé
 
Natürlich bot das 850 Coupé einige Möglichkeiten, noch etwas mehr aus ihm herauszuholen. Bei Abarth wurde der Hubraum nochmals etwas vergrößert, und nun konnten 160 km/h erreicht werden.



Das Ziel aller Ausbaustufen war mit dem 2000 OT America erreicht. Diesen Typ erkennt man an der merkwürdigen Plazierung des Reserverads und an den weit ausgestellten Radkästen. Der Zweilitermotor leistete bis zu 180 PS und erzeugte im leichten Fahrzeug extreme Fahrleistungen. Extrem waren allerdings auch die Gewichtverteilung, der Preis und die Exklusivität.




turini 11.03.2012 07:40

...so teuer und so schnell wie ein Ferrari. Hätte ich Ihm nicht zugetraut. Mir gefällt der OT. Will haben:-)

sierra 11.03.2012 10:21

Variationen des 850 Coupés
 
Obwohl das 850 Coupé durch eine zeitlos schöne Linienführung besticht, gab es von Anfang an Versuche, alternative Karosserien auf seine Bodengruppe zu konstruieren. Manche schafften es bis zu einer Kleinserie, andere wurden auf einer Messe gezeigt und verschwanden schnell wieder.



Der Lombardi war eine einigermaßen erfolgreiche Variante. Die klare Linienführung und durchdachte Details erklären das.



Die erste Version von Moretti veränderte die Heckpartie des Originals, blieb aber weitgehend bei der Linienführung des Fiats. Nicht zufällig erinnert dieses Auto an den BMW 700.



Bei der zweiten Version von Moretti kann man sich schon kaum vorstellen, daß unter dieser Karosserie nur ein Fiat 850 steckt. Allerdings ist das Auspuffendrohr verräterisch. Trotzdem eine echte Attraktion!



Die Caprera-Version läßt einige Ferrari-Stilelemente einfließen.

sierra 11.03.2012 10:43

Weitere Variationen des 850 Coupés
 


Diese billige Miura-Attrappe stammt von Vignale.





Auch dieser Versuch stammt von Vignale. Die Basis ist nicht das Coupé, sondern der Spider. Einige Stilelemente wirken gelungen, allerdings stimmen die Proportionen nicht. Die Front ist zu kurz geraten.



Zagato hat einige der schönsten Karosserien überhaupt gezeichnet, aber oft auch gräßlich mißglückte Entwürfe vorgestellt. Diese hochbeinige Scheußlichkeit gehört wohl zur zweiten Kategorie.

Flitzi 11.03.2012 11:58

Gesichter, die man nicht vergisst...
 
Erinnert mich an den Studebaker Avanti:



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