Ein Simca 1000 muss noch:


Der gehörte zum Tross der Tour de France. Wenn man früh genug an der Durchfahrtstrecke ist, erlebt man unglaubliche Ereignisse. Unzählige Radfahrer aller Altersklassen fahren über die Landstraße. Irgendwann hört man Lärm näherkommen. Zuerst sind es zwei Motorradpolizisten, dann das erste Auto der Werbekarawane. Es sind irgendwelche extrem phantasievoll zu Werbeträgern umgebaute Fahrzeuge. Als Basis ist vom Kart bis zum Lkw alles möglich. Die Karawane muss den Vorsprung vor den Radfahrern bis ins Ziel halten, und so ist ein Schnitt von 50 km/h für diese merkwürdigen Umbauten beachtlich. Aus den Fahrzeugen werden tonnenweise Werbeartikel geworfen, von Prospekten über Kugelschreiber und Rucksäcken bis zu Esswaren. Hinter der Karawane herrscht erst einmal länger Ruhe, bis die ersten Hubschrauber zu erkennen sind. Über den Stand der Ereignisse ist man ständig unterrichtet, weil tausende Autoradios entlang der Strecke auf Radio Tour geschaltet sind. Nun kommen wieder Motorradpolizisten ins Spiel, die die Fahrbahn freimachen, indem sie mit dem Tour-Tempo in die Zuschauer hineinfahren, die schnell ein, zwei Schritte zurückweichen. Kurze Zeit später folgen mehrere Motorräder mit Kameras und Equipment und das Auto der Tourleitung und unmittelbar dahinter das Feld. Aufgrund der Masse und der Dichte erscheint es noch schneller zu fahren als die ohnehin schon wahnwitzigen 50 km/h. Man hört die Ketten surren, die im Chor eine beträchtliche Lautstärke erreichen, und die Fahrer laut reden. Darüber folgen die Hubschrauber, einer etwas höher. Dieser dient als Relaisstation für die Fernsehübertragung. Ein paar Sekunden später sind die Radfahrer durch. Mit Glück hat man im Feld jemanden erkannt, vielleicht das gelbe Trikot. Nun folgt die Kolonne der Begleitfahrzeuge, und dann ist irgendwann alles vorbei. Nun beginnt ein weiteres Rennen, nämlich schnell auf die Straße, ins Auto und weg. Die Geduld, die gerade noch zwei Stunden lang die Szene beherrschte, ist schlagartig verschwunden.
Ich stehe dabei und weiß nicht, was mich am meisten fasziniert. Wahrscheinlich aber, dass dieses Spektakel mit so wenigen Verletzten abgeht. Wer die Gelegenheit hat, einmal bei der Tour de France zuschauen zu können, sollte sie wahrnehmen.

Zurück zum Simca 1000. Über diesen Tour-Umbau gibt es hier einen interessanten Artikel.

Guten Morgen
Interessanter Link, witzig das Bild mit dem Untertitel "Welchen Knopf muss man drücken für ein nukleares Armageddon" :ROFL:

Eine Frage
 

Ich bin ein Liebhaber der Tour :top: Schöne Site! Ich hab' (ganz off-topic) eine Frage: Gibt es noch irgendwelche direkten Übertragungen der Tour de France des deutschen Fernsehen? Ich habe einmal (schon vor ein paar Jahren) gelesen dass durch die Dotierung-Affäre das ZDF beschlossen hat keine Bilder mehr zu übertragen? Oder war das nur das bewusste Jahr? Die Deutschen haben viele starke Sprinter in der Tour.

Auch G'Morgen.
Ich denke auf den roten Knopf Don. Wáás...., gibt es keinen Rote ;)?

Hallo Tom
Auf Eurosport wird es noch übertragen. ARD oder ZDF hat das Thema seit den Dopinggeschichten abgehakt und teilt gerade noch die einzelnen Tourergebnisse mit.

Zur Ergänzung: Die Übertragungen auf ARD und ZDF waren schon seit vielen Jahren überflüssig, weil sie qualitativ nicht im Entferntesten an die von Eurosport herankamen. Eurosport hatte schon immer die besseren Kommentatoren, die besseren Features und längere Sendezeiten. Zudem verzichtet man dort auf die besserwisserischen Belehrungen zum Thema Doping. Dass im Radsport gedopt wird, weiß ohnehin jeder. Dass der Gewinner der Tour im Nachhinein als Dopingsünder entlarvt wird, ist immer relativ wahrscheinlich. Aber muss man in jedem zweiten Satz darauf hinweisen? Butch Cassidy und Sundance Kid waren in Wirklichkeit auch Paul Newman und Robert Redford, sie bekamen auch viel Geld für ihre Illusion, und trotzdem faszinieren sie.

Eurosport nervt mich mit stundenlangen Übertragungen von Snooker, Dart, Curling, Kickboxen und Kraftsport. Statt dessen könnte man auch interessante Sportarten einkaufen. Aber was sie übertragen, machen sie gut. Tourenwagen WM mit Uwe Winter und Dirk Adorf: haushoher Sieg gegen die Mercedes-Werbeveranstaltung zur DTM in der ARD. Seit Eurosport nicht mehr mit Ron Ringguth und Dirk Raudies die Motorrad-WM überträgt, habe ich das Interesse daran verloren. Wahrscheinlich bin ich da nicht der Einzige. Die 24 Stunden von Le Mans wurden in voller Länge übertragen. Dass sie dieses Jahr tragisch begannen und nur mäßig spannend waren, konnte Eurosport nicht beeinflussen. Die Übertragung jedenfalls war interessant mit Co-Kommentatoren wie Frank Biela, Ralf Kelleners und Marco Werner. Bei den Öffentlich Rechtlichen hätte die Übertragung nach Allan Simonsens Unfall geendet.

Da läuft übrigens noch ein Rätsel. Ein paar Hinweise: Dieses Auto steht im engen Zusammenhang mit einem Rennfahrer. Er bringt dieses Auto (Ich bin mir nicht sicher, ob es immer dasselbe ist, aber immer die Marke und der Typ) in verschiedene Rennserien. Es ist nicht durchgehend in dieser Farbe - in der Farbgestaltung erinnert es etwas an den Benetton-Ford oder den Harlekin-Polo. Es ist, wie der Bildausschnitt vermuten lässt, tatsächlich ein ziemlich dicker Brummer.

Müsste helfen!

Danke, es ist mir jetzt klar Männer. Die Doping-Affäre hat auch hier seine Spuren hinter gelassen (u.a. das Rabobank-Team). Es ist viel diskutiert und es gibt viele Meinungen. Wir haben es doch trotzdem schon Jahre gewissen, denn -sei mal ehrlich- ist es möglich dass normale Menschen 3 Wochen lang 200 Kilometer pro Tag auf einem Rad fahren über Berge, gegen den Wind, in der heißen Sonne, im regen... ohne Mittel, die stimulieren? Nein, ich glaub' es nicht.

OK sierra, wieder zurück zum Rätsel.

?????
 

Bin ich jetzt ein bisschen verrückt, fehlt mir da etwas (z.B. gute Gläser) , aber ich seh' kein neues Bildausschnitt... :?

Du warst `nen Tick schneller Tom, ich seh` auch keinen Bildausschnitt :laugh:
aber einen Tipp dazu haben wir ja schon.....

Wenn Ihr kein Bild seht, dann gebe ich Euch die Erklärung dazu:


Und hier ist der Bildausschnitt, von dem ich dachte, er wäre seit gestern kurz vor Mitternacht im Netz:


Vielleicht war ich außerdem noch müde.