Ohne Thema, ohne Sinn und Verstand

[shmoover]

Ich habe gestern meine Tochter ins Reitcamp in den Westerwald gebracht und hatte vor, hier oder im "Guten Tag!"-Thread über die unglaubliche Geschichte der Ludolfs zu schreiben, an deren Heim wir vorbei mussten (naja, 2 Kilometer Umweg...)...

Auf dem Rückweg haben mich die Radiomeldungen auf EinsLive davon abgehalten, nochmal in Duisburg vorbei zu schauen: es war von "zuviel Andrang, deswegen zwischenzeitlich geschlossener Zugänge" die Rede.
Vor den geschlossenen Zugängen hätten sich bereits mehrere Tausend Menschen versammelt...vermutlich meine ich jetzt nur, da schon ein mulmiges Gefühl von "bleib weg!" gehabt zu haebn.

Aber als die ersten Meldungen von Toten nach Massenpanik die Runde machten, da wurde es dargestellt, als ob einige Raver sich vorschriftswidrig Zugang durch einen eigentlich nicht für den Zugang geeigneten Tunnel verschaffen wollten.

Dass es der einzige Zugang zum Veranstaltungsort war, dass habe ich dann erst auf spiegel-online im kleinen google-maps Inlay links am Bildrand überrissen...

Wie kann jemand so bescheuert sein, eine lange Unterführung ohne Fluchtmöglichkeit zur Zuwegung für ein Massenspektakel zu machen...
wo man nicht erst seit gestern (oder nach dem Heyselstadion) wissen muss, dass man sogar Formeln zur Verfügung hat, ab welchem Einstrom in Abhängigkeit vom Querschnitt der Engstelle der Stau passiert.

Alkohol, Wärme, ein paar synthetische Drogen und die seelische Vorspannung sorgen dann dafür, dass ein Sylvesterböller, ach was, ein Schrei ausreicht, dass die stockenden Menge durchgeht wie Flugpassagiere bei der Evakuierung einer verqualmten Kabine: nur vorwärts, egal über wen, auch über Leichen.

Dann kommen -mit Ansage- Kommentare wie vom neuen Grinsepräsidenten: "...fordern rückhaltlose Aufklärung!" oder Frau Raute Merkel: "...entsetzt und bestürzt"...

Sowas macht traurig, und kurz danach konsekutiv wütend.

[sierra]

Die Kommentare der Politiker sind eher bedeutungslos. Was sollen die schon sagen? Mir wäre es aber viel wert, wenn die Forderung des Präsidenten nach lückenloser Aufklärung ernst genommen würde. Demnach müßten die Verantwortlichen der Stadt Duisburg längst festgenommen sein und dürften keine Pressekonferenzen mehr geben. Die Polizei und Staatsanwaltschaft in Duisburg kann unmöglich den Sachverhalt klären, zu sehr müßten sie gegen sich selbst ermitteln.
Wenn jemand glaubt, es handele sich bei meiner Darstellung um eine betroffene Polemisierung, dann mag er gern auf der Seite von Der Westen, 20.7.2010, Loveparade wird zum Tanz auf dem Drahtseil nachlesen, wie präzise die Katastrophe vorhersehbar war, und wie die Raver ins Verderben geschickt wurden. Nebenbei wird der Artikel durch viele Leserzuschriften gestützt.
Bestürzend fand ich auch, wie weit der WDR bis heute morgen in der Berichterstattung die Darstellung der städtischen Verantwortlichen übernommen hat.

[sierra]

Ich versuche, von der Duisburger Katastrophe zurück zu Themen aus dem Bereich der Automobile zurückzufinden. Einen Blick möchte ich trotzdem noch einmal auf die Entwicklung dort werfen, was Verantwortung und angebliche Vorverurteilungen betrifft:
Wenn ich 8 junge Menschen, die leicht alkoholisiert und auffällig gekleidet sind, zu einer Spritztour in meiner klapprigen Ente einlade und das Auto in voller Fahrt zusammenbricht und es zu schlimmen Folgen kommt, dann würde es niemand eine Vorverurteilung nennen, wenn ich zur Verantwortung gezogen werden müßte. Genau genommen stimmt das Bild insofern nicht, daß ich gar nicht gefahren bin, sondern das Auto jemandem geliehen habe, von dem ich wußte, daß er keinen Führerschein hat.

--- Cut ---

Jetzt sind viele im Urlaub, und es gibt eine Menge toller Aussichten, die man auf einem Foto festhalten möchte. Vor Begeisterung sollte man allerdings nicht vergessen, den Wagen vor dem Aussteigen zu sichern. Das ist nämlich Frau Rizzo in Alassio passiert. Während sie den Auslöser betätigte, setzte sich ihr roter Panda in Bewegung, hinein in das grandiose Panorama. Er blieb schließlich in einem Badezimmer stecken. Glück im Unglück, in dieser Wohnung war niemand zu Hause. Es gab also überhaupt keine Verletzten.



von fiatblog.nl von telegraph.co.uk

[garretchen]

Parkplatzproblem gelöst.

[sierra]

Jamiri hat in seinem Comic in Spiegel Online als Thema "Foren" ausgewählt.

[sierra]

Henryk M. Broder war so nett, von seiner Website "Die Achse des Guten" einen Link auf einen Artikel der B..d-Zeitung zu setzen. Mit großen Augen las ich das:

01.09.2010 - 23:36 UHR

Lieber Thilo Sarrazin,

wie lebt es sich als Gegenstand des Abscheus? Wie ist Ihr Schlaf? Wie ist es morgens, wenn Sie die Zeitungen aufschlagen und lesen, dass die gesamte gesellschaftliche Elite Sie ächtet? Von der Kanzlerin bis Beckmann.

Ich erinnere mich nicht, dass jemals ein Mensch so wie Sie am Pranger stand. Weder ein Mörder, Sittlichkeitsverbrecher, Kinderschänder.

Ihre Ächtung geschah, als Sie von einem Gen der Juden sprachen.

Ihr Buch ist wichtig. Aber was Sie in dem Interview über die Juden sagten, ist scheiße, beschämend, widerlich.

Herzlichst
Ihr Franz Josef Wagner

Wir unterhalten uns öfter über dümmliche Vergleichstests, bei denen stets der Volkswagen gewinnt, über dämliche Pauschalisierungen wie "Fehler In Allen Teilen", aber solche Sachen sind doch wirklich Kinderkram gegen so etwas!

Schockierend.

[sierra]

Ich habe seit dem letzten Beitrag eine Lücke geschlossen. Bildungslücke trifft nicht, mit Bildung hat es nicht viel zu tun. Aber ich weiß inzwischen, daß dieser "Kolumnist" Franz-Josef Wagner bei der B..d-Zeitung beschäftigt ist, um regelmäßig in primitivstem Stil das Volk zu verhetzen und zu verblöden.

WER KAUFT EIGENTLICH DIESES BLATT?
Und warum? Wenn ich am Sonntagmorgen in der Küche stehe und mich um das Frühstück kümmere, kommt ein Nachbar vom Brötchenkauf vorbei, in der Hand außer der Tüte die B..d am Sonntag. Ich rede manchmal mit dem Mann, er kommt mir überhaupt nicht ungebildet vor.

Viele Leute, ich hoffe, mein Nachbar gehört nicht zu denen, kaufen die B..d-Zeitung wegen dieses Wagners. Sonst würde Springer ihn nicht bezahlen.

Ich begreife es nicht.

[Flitzi]

Zitat von sierra

WER KAUFT EIGENTLICH DIESES BLATT?

Ein Querschnitt durch die Bevölkerung, vom Manager bis zum Hartz 4-Empfänger.
Nur warum, das kann ich auch nicht beantworten .

[shmoover]

Zitat von sierra

Ich habe seit dem letzten Beitrag eine Lücke geschlossen. Bildungslücke trifft nicht, mit Bildung hat es nicht viel zu tun. Aber ich weiß inzwischen, daß dieser "Kolumnist" Franz-Josef Wagner bei der B..d-Zeitung beschäftigt ist, um regelmäßig in primitivstem Stil das Volk zu verhetzen und zu verblöden.

...yeah, wie bereits an anderer Stelle angekündigt:

Eine kleine Betrachtung des Bildzeitungsphänomens Franz-Josef Wagner, den man auf google besser unter seinem vollen Namen googelt, weil er unter "Wagner" erst nach vollen 105 Einträgen kommt...und womit?

Mit Recht.
Aber was hört man so alles, wenn man am Nachbartisch den Zeitungsfritzen lauscht? Was redet man über F.J. Wagner??

"Eff-Jott" sei ebenso dissonant wie zeugnislos von der Schule abgegangen und habe dabei das erlitten, was R. Willemsen "Den Knacks" nennt...

Quelle: intermichi © knackspress2010

Schlimm genug.

Aber, als ob er im Abgang seinem Deutschlehrer gedroht hätte, musste er dann -nach Irrungen und Wirrungen wie Bademeisterjob und Stricher, nein, Anstreicher- unbedingt schreiben.

Argh...Dumbo, hol´ doch mal die Mingvasen aus dem Keller...

Gescheitert sei er eigentlich mit fast allem, was er so angepackt hat, bis zu seiner Kolumne in der Bild: naja, wenn man liegt, ist die Fallhöhe eher gering...

Aber wer mehr wissen möchte, der lese hier weiter:
Schöner scheitern mit Franz-Josef - taz.de

Fassen wir also zusammen: FJW scheint das zu sein, was manche Leute ohne vorgehaltene Hand über ihn sagen: ein fieses, schwernarzisstisches, dauergekränktes A****loch.

Und da man von einem Birnbaum keine Äpfel erwarten kann, ist das, was so jemand schreibt, dann auch: scheisse!

[Flitzi]

Verkaufsförderung in Amerika: Buy a car, get a Awtomat Kalaschnikowa, obrasza 47:

Die Verkaufszahlen von "Nations Trucks" im nordöstlich von Orlando gelegenen Sanford sollen durch die Aktion nach Angaben von Vertriebsgeschäftsführer Nick Ginetta geradezu explodiert sein. Innerhalb von vier Tagen hätten sich seine Verkaufszahlen verdreifacht, so der Autohändler. "Ich wollte Lärm machen und eine Debatte auslösen", so der ehemalige Soldat, der auch zu den Verfechtern des in den USA verfassungsrechtlich verbrieften Rechts zum Tragen einer Waffe gehört. Vorsorglich hat Ginetta schon einmal einhundert Kalaschnikows zurücklegen lassen.

Quelle:web.de